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Die Jagd mit Greifvögeln im Mittelalter (Beizjagd)

In der gesamten Menschheitsgeschichte ist die Jagd ein wesentlicher Bestandteil und von allen heute noch vorhandenen Jagdarten ist die Jagd mit Greifvögeln,  die mit der längsten Tradition.P6212104

Die Anfänge der Falknerei liegen im Dunkeln, doch ein assyrisches Rollsiegel aus dem 13 Jhdt. v. Chr. gilt als ältester Hinweis. Man kann aber davon ausgehen, das die Falknerei noch um vieles älter ist.

Es gilt als wahrscheinlich das sie nomadischen Reitervölker Zentralasiens die ersten waren die die Jagd mit Greifvögeln ausgeübt haben. Von hier ausgehend breitete sich diese Kunst aus und erreichte, bedingt durch die Völkerwanderung, im 4 Jhdt. n. Chr. Europa.

War die Jagd mit Greifvögeln zu beginn auf das reine Beutemachen ausgerichtet und eine Jagdart die auch dem einfachen Mann zur Sicherung seines Lebensunterhaltes diente, so wurde sie bald zum Sinnbild von Reichtum und Macht. Kurz von Herrschaft.

Im frühen Mittelalter war die Beizjagd sehr beliebt. Ihre Wichtigkeit unter den Führern ihrer Zeit, ist durch viele Grabbeilagen aus merowingischer und karolingischer Zeit belegt. Selbst beim Klerus scheint die Falknerei ein, nicht gerne gesehene, Leidenschaft gewesen zu sein. Seit dem 6 Jhdt. n. Chr. sind Belege bekannt, die dem Klerus das halten von Greifvögeln untersagt.

Zum Beginn des 2 Jahrtausends wurde es um die Falknerei ruhiger, nur wenige Belege finden sich zu dieser Zeit, doch mit Beginn der Kreuzzüge und dem damit verbunden neuen Ost-West Austausch, erlebte die Falknerei einen neuen Aufschwung. Dieser fand seinen Höhepunkt zu Zeiten Friedrich II. , der die Falknerei im 13 Jahrhundert hoffähig machte. Frederick_II_and_eagle

 

Friedrich der II (1194-1250), aus dem Geschlecht der Staufer und  Kaiser des heiligen römischen Reichs, kam wahrscheinlich sehr jung mit der Falknerei in Berührung. Die Insel Sizilien, auf der er aufwuchs und auch später noch viel Zeit verbrachte, war schon immer ein Schmelztiegel der Kulturen. Hier lebten Griechen, Araber, Normannen und andere nebeneinander und tauschten Wissen und Kultur aus. So auch die Falknerei. Sicherlich hat Friedrich der II auch viel Wissen um die Falknerei auf dem 3. Kreuzzug erworben und diese Wissen aus dem heiligen Land mitgebracht. Sein Wissen, über die Kunst mit Vögeln zu Jagen, ließ er Später (Ca. 1244/45) in sein gleichnamiges Buch einfließen (de arte venandi cum avibus). Noch heute gilt dieses Buch unter Falknern als lehrreich.   

 

Zu dieser Zeit war die Beizjagd das Vorrecht des Adels. Weltliche Führer und ihre Ritter, sowie der Klerus (trotz wiederkehrender Verbote für sie – man findet solche sogar in den Regeln der Templer) frönten dieser Jagdart. Selbst Damen nahmen mit Vergnügen an den Gesellschaftsjagden teil. Viele Zeitgenössische Abbildungen wie z.B. in der Heidelberger Liederhandschrift belegen die Zentrale Rolle der Beizjagd.

Man unterschied damals wie heute die Jagd vom niederen Flug, bei der man z.B. mit Habicht auf Hasen beizte und die Jagd vom hohen Flug, welche als die edlere galt und man z.B. mit Falken auf Reiher beizte.

Je edler der Greifvogel um so höher das ansehen seines Besitzers. So das nicht nur mit dem heimischen Wanderfalken oder Turmfalken, Sperber, Weihen etc. sondern auch mit nicht heimischen Arten gejagt wurde. So standen Saker- oder Gerfalken besonderst hoch im Kurs. Der Handel mit Falken war also lukrativ und höher gestellte Persönlichkeiten hielten sich gleich mehrere Falken und zu deren Betreuung gleich den entsprechenden Falkner dazu.

Bei weitem konnte nicht jeder Ritter des 13 Jahrhunderts es sich leisten Greifvögel zu halten.

Dennoch bin ich sehr froh dieses Kulturgut, meiner Darstellung als Ritter zufügen zu können.